schweizerisch-russischer Schachspieler; mit 26 Jahren Großmeister; sechsfacher Sieger und 17maliger Teilnehmer bei Schach-Olympiaden, Vizeweltmeister 1978 und 1981, vierfacher Meister der Sowjetunion, Seniorenweltmeister 2006; setzte sich 1976 in den Westen ab; Einbürgerung in die Schweiz 1991; fünfmaliger Schweizer Landesmeister
Erfolge/Funktion:
2x Vizeweltmeister (1978 und 1981)
6x Sieger bei Schach-Olympiaden (Mannschaft)
4x Landesmeister der UdSSR
* 23. März 1931 Leningrad (heute St. Petersburg)
† 6. Juni 2016 Wohlen
Wiktor Kortschnoj gehörte 30 Jahre zu den stärksten Schachspielern der Spitzenklasse. Er gewann 1978 und 1981 das Finale des Kandidatenturniers und erwarb die Berechtigung, Weltmeister Anatoli Karpow offiziell herauszufordern. Beide Male war es ihm nicht vergönnt, sich die Schachkrone aufzusetzen. Kortschnojs Spielweise ging als ideenreich und überraschend in die Schachgeschichte ein. Isaak und Wladimir Lindner charakterisierten ihn in "Schach. Das Lexikon" (Berlin, Sportverlag, 1996) als "schonungslos zu sich selbst und kompromißlos anderen gegenüber".
Laufbahn
Wiktor Kortschnoj kam erst mit 12 Jahren während des Krieges im belagerten Leningrad mit dem königlichen Spiel in Berührung. Er besaß kein eigenes Schachbrett. So spielte der 13jährige Partien aus dem Schach-Lehrbuch von Dufresne im Kopf nach und schulte unbewußt sein spezifisches Gedächtnis, um mehrere Schachzüge im voraus zu denken und zu kombinieren. Seine erste größere ...